Heute reden wir über Energie. Gibt es jemanden unter meinen Lesern, der nicht mehr Energie den ganzen Tag haben möchte?
Die 10 Ernährungstipps für mehr Energie sind die Schlüsselkonzepte, um die ganze Energieproblematik in den Griff zu bekommen. Diese Konzepte sind richtig einfach und logisch, aber oft werden sie missverstanden, unterschätzt oder einfach verschwiegen von denen, die uns das nächste Stimulans verkaufen wollen.
Die Eingebung zu diesem Artikel kam mir, wie so oft, da ich selbst ein Problem hatte. Ich hatte trotz der Rohkosternährung und der schönen sibirischen Luft sehr wenig Energie. Dank der folgenden Checkliste stellte ich fest, dass ich seit Tagen zu wenig Wasser getrunken hatte. Problem behoben – Energie wieder da! Vielleicht findest Du hier auch den ein oder anderen Punkt, der Dich weiterbringt.
Hier sind die 10 Ernährungstipps für mehr Energie:
1. Basische Nahrung
Die meisten chronisch müden Menschen leiden an chronischer Übersäuerung. Diesen Zustand durfte ich am eigenen Leib erfahren, als ich die Atkins-Diät jahrelang verfolgte und dazu viele Proteinpulver- und chemische Supplements konsumierte. Diese Phase war äußerst schlimm – nur ein paar Treppen zu steigen war für mich die Hölle – doch sie hat letztlich meine Transformation zur veganen Rohkost ausgelöst, weil mein Zustand einfach unerträglich war.
Der Körper arbeitet Tag und Nacht, um den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht zu halten. Bei zu vielen säurebildenden Lebensmitteln greift der Körper auf körpereigene Reserven zurück, um den pH-Wert im Blut auszugleichen und die Säuren zu neutralisieren. Der Körper wird dadurch schwerfällig und langsam arbeiten und energielos sein. Wenn Du genug basische Lebensmittel isst, versorgst du ihn mit Mineralstoffen und Vitaminen und er ist nicht ständig mit der Säureneutralisation beschäftigt.
Tierische, gekochte und verarbeitete Nahrung, Getreide, Süßstoffe, Nüsse, Proteinpulver, Kaffee und Alkohol übersäuern Deinen Körper. Aber auch zu süße oder pestizidreiche Früchte können Säure im Körper bilden.
Lebendige rohe Nahrung wie nicht zu süßes Obst, Gemüse, grüne Blätter, Sprossen wirken basisch. Trotz des sauren Geschmacks gehören Zitrusfrüchte, besonders Zitronen, zu den basischen Lebensmitteln. Deswegen ist Wasser mit Zitronensaft am Morgen sehr wohltuend und wachmachend.
2. Fettreduzierte Rohkosternährung
Nicht alles, was Du isst, wird für Dich sofort verfügbar – die Verdauung einiger Nahrungsmittel verlangt dem Organismus enorm viel Anstrengung ab und lässt nicht viel Energie für Deine Aktivitäten. Es ist kein Wunder, dass Du nach einer großen, schweren, fettigen Mahlzeit müde wirst und dich hinlegen willst.
Auf der anderen Seite nehmen Früchte für ihre Verdauung so gut wie keine Energie. Sie enthalten einfache Zucker, Wasser und Ballaststoffe und strengen die Verdauungsorgane nicht an. Die Fruktose wird schon unter der Zunge aufgenommen. Rohes Gemüse erfordert auch wenig Verdauung, gibt uns Vitamine, Mineralstoffe und Wasser.
Fettiges Essen benötigt mehr Energie, um verdaut zu werden. Wenn der Mensch zu viel Fett isst, wird die Fähigkeit des Blutes, Zucker zu transportieren eingeschränkt. Dies führt zu Trägheit und Müdigkeit. Ich habe für mich herausgefunden, dass ich am meisten Energie habe, wenn ich low-fat und rohvegan bestehend aus frischen Früchten und Gemüse esse.
Das bedeutet nicht, dass Du gar kein Fett essen solltest. Senke jedoch die Fettmenge, falls sie zu hoch ist. Wenn Du am Tag eine Avocado plus Öle plus Nüsse isst, dann ist es definitiv zu viel für einen frei und leicht fließenden Blutstrom. Es ist nicht ganz einfach, auf das Fett zu verzichten. Man hat Angst, nicht satt zu werden; auch schmeckt das Essen nicht so deftig. Doch ich habe es geschafft und es ist super! Wenn ich doch etwas zu viel Fett erwische, dann werde ich schläfrig und müde.
Iss mehr Obst, Grüne Smoothies und Gemüse und Du wirst viel mehr Energie zur Verfügung haben.
3. Der Verzicht auf Stimulanzien
Chronisch müde Menschen suchen immer nach etwas, das ihnen Energie gibt. Sie verwechseln Energie mit Stimulation und suchen den schnellen Kick, um sich hier und jetzt energetischer zu fühlen. Sie denken aber nicht an die langfristigen Konsequenzen.
Nehmen wir z.B. das weit verbreitete Stimulans Koffein. Koffein gibt keine Energie. Was stattdessen passiert, ist ein erhöhter Stresslevel, das heißt, dass Stresshormonen wie Adrenalin ausgeschüttet werden sowie dass Blutdruck und Herzschlag steigen. Man kann sagen, dass Dir das Koffein Energie leiht, was Du ziemlich bald in Form von größerer Müdigkeit und Übersäuerung zurückbezahlst. Das gleiche gilt für andere Simulanzien wie rohen Kakao, Schokolade, grünen Tee, Guarana und alle anderen Produkte, die als schnelle Energiebooster verkauft werden. Außerdem sind Koffein und andere Stimulanzien sehr süchtig machende Drogen und machen abhängig.
Verbanne die Stimulanzien aus Deinem Leben. Welche nimmst Du gerade, um mehr Energie zu haben? Kaffee? Red Bull? Schokolade?
Wähle das beste für Dich: Verbinde Dich mit der echten Energiequelle und entsage der Illusion der Stimulation. Wie Du die Koffeinsucht überwindest, erfährst Du in diesem Artikel: Rohkost ist der neue Fitmacher! Wie Du Dich von der Koffeinsucht befreist.
4. Eisen
Eisen ist notwendig, um den Sauerstoff im Blut zu transportieren, Hormone zu bilden und Energie in den Zellen bereitzustellen. Eisenmangel ist ein weltweit verbreitetes Problem. Oft kann also die Ursache für ein schlappes Dasein und Unlust ein Eisenmangel sein. Wer diese Vermutung hat, sollte seine Blutwerte prüfen lassen.
Bevor Du irgendwelche Präparate nimmst, versuche Eisen bewusst über das Essen aufzunehmen. Lebensmittel mit viel Eisen sind Wildkräuter, Mangold, Spinat, Petersilie, Äpfel, Datteln, Feigen, Aprikosen, Brokkoli, gekeimte Kichererbsen und andere Hülsenfrüchte, Mandeln, Haselnüsse, Buchweizen (ich liebe ihn auch gekeimt), Kürbiskerne, Sesam.
Ausführlich und interessant über Eisen bei Veganern und Vegetariern kannst Du bei VEBU nachlesen.
5. Nicht zu spät essen
Wenn Du zu spät vor dem Einschlafen isst, besonders schwere Sachen wie Nüsse oder zu viel gemischte Speisen, wird Dein Organismus in der Nacht die meiste Energie für die Verdauung verwenden, statt sich zu erholen und zu regenerieren. Ich beobachte es immer und immer wieder: Wenn ich zu spät esse und mit einem vollen Bauch ins Bett gehe, wache ich total fertig auf und bin den ganzen Tag kaputt und lustlos. Wenn ich mit einem leeren Magen ins Bett gehe, brauche ich viel weniger Schlaf und stehe frisch, leicht und motiviert auf. Probiere es einige Male aus. Du wirst es selbst sehen. Es lohnt sich, am späten Abend ein bisschen Hungergefühl auszuhalten.
6. Lebensmittelkombinationen
Ja, die guten alten Lebensmittelkombinationen, die ich immer predige. Was haben Lebensmittelkombinationen jetzt mit der Energie zu tun? Nun, der Verdauungsprozess jeder Mahlzeit nimmt dem Körper eine bestimmte Menge Energie. Je komplexer und schwerer die Mahlzeit, desto mehr Energie wird für die Verdauung benötigt.
Hast Du Dich nach einer komplexen, üppigen Mahlzeit (auch wenn es Rohkost ist) schwer und müde gefühlt? Warum ist das so? Eigentlich sollte die Mahlzeit Dich mit Energie füllen, so viele Kalorien wie sie hatte!? Ist es nicht komisch, dass eine üppige Speise mit einem Rohkostkuchen als Nachtisch, dich nicht mit Stärke erfüllte? Stattdessen ist alles, was Du willst, Dich hinzulegen.
Dein Körper nutzt verschiedene Enzyme, um die jeweiligen Lebensmittel zu verdauen. Deine Verdauung mit zu vielen verschiedenen Typen von Lebensmitteln (Nüssen, Früchten, Gemüse, Ölen, Gewürzen) zu überladen, kann es für Deinen Körper schwer und kompliziert machen, die Mahlzeit zu verdauen. Die Verdauung verlängert sich und nimmt Dir die meiste Energie. Viele Menschen essen 4, 5 oder mehr verschiedene Lebensmittel pro Mahlzeit. Je länger das Essen im Verdauungstrakt bleibt, desto mehr Energie braucht es im Körper, das alles zu verarbeiten. Die richtige Lebensmittelkombination ermöglicht eine schnelle und leichte Verdauung und mehr Energie. Dabei arbeitest Du mit der Verdauung zusammen und planst, die schwerer verdaulichen Lebensmittel nach den leicht verdaulichen zu essen. Mehr dazu hier und hier.
7. Energiereiches Frühstück
Anschließend zu Punkt 6 kommt gleich der praktische Tipp. Ich esse schon seit mehreren Jahren nur Früchte zum Frühstück, und kann mir nichts anderes für die erste Mahlzeit des Tages vorstellen. Es ist das ultimative Powerfood: Es ist fast keine Verdauungsanstrengung nötig und ein genügend schneller Brennstoff steht zur Verfügung.
Früchte sind der beste Brennstoff für den Tagesstart: Äpfel, Grapefruits, Melonen, Weintrauben. Eigentlich ist jede Art von Obst super, wenn sie gerade in Saison, bio und nicht überzüchtet (mit Kernen) sind.
Früchte werden schnell verdaut, belasten die Verdauung nicht und unterstützen die Entgiftung. Ein Trick: Iss Dich morgens richtig satt mit leckerem Obst, so hast Du den Rest des Tages keine Heißhungerattacken auf Süßes. Wenn Du Dir ein Früchte-Frühstück angewöhnst, wird auch der Kaffee nicht mehr nötig sein. Ein dicker Grüner Smoothie zum Löffeln ist auch eine erstklassige Alternative, die Dich für lange Zeit mit High-Vibration-Energie versorgt.
Das fruchtige Frühstück versorgt Dich mit einer Vielzahl an Vital- und Mineralstoffen, und letztendlich aktiviert es Entgiftungsprozesse und stärkt das Immunsystem. Zwischen 7 und 11 Uhr morgens finden im Körper sehr intensive Entgiftungsprozesse statt. Wenn Du Früchte isst, besonders um diese Uhrzeit, werden die Selbstheilungskräfte der Körpers für die Entschlackung genutzt, statt für die Verdauung fettiger und toter Speisen verschwendet.
8. Sprossen
Abgesehen von einem unglaublichen Nährstoffgehalt, haben Sprossen einen anderen Vorteil, den viele Lebensmittel, insbesondere gekochte, nicht haben: ihre Lebensenergie. Sie sind nicht nur Leben pur, sie können diese Lebensenergie auch an Dich übertragen. Warum das so wichtig ist?
Zu viele von uns laufen wie Zombies herum, sind ständig erschöpft, lustlos und süchtig nach externen Stimulanzien wie Kaffee. Unsere Lebensenergie ist erschöpft und aus dem Gleichgewicht.
Wenn der schlafende Samen die richtigen Voraussetzungen (Feuchtigkeit, die richtige Temperatur, Licht) vorfindet, beginnt das neue Leben und viele Prozesse finden im Samen statt. Pflanzliche Hormone werden aktiviert, Proteine werden in leicht verdauliche Aminosäuren umgewandelt, Fette und Kohlenhydrate in leicht nutzbare Komponenten wie Fettsäure und Zucker aufgebrochen, was unserem Körper sehr viel Arbeit bei der Verdauung erspart. Sprossen geben uns eine sehr reiche Auswahl an allen Vitaminen und Mineralstoffen, die wir für eine optimale Gesundheit brauchen.
Meine Lieblingssprossen sind im Moment 1-2 Tage lang gekeimte Buchweizenkeimlinge.Sie enthalten kein Gluten und schmecken einfach wunderbar. Mein Lieblingsrezept mit Buchweizenkeimlingen findest Du hier.
9. Wasser
Wassermangel im Körper kann Dich müde und energielos machen. Du brauchst nicht unbedingt 3 bis 4 Liter Wasser am Tag, wenn Du viel rohes, frisches Obst und Gemüse isst, aber schon genug Wasser, um die Organe optimal funktionieren zu lassen. Du kannst feststellen, dass Du genug Wasser trinkst, wenn Du nicht durstig bist und Dein Urin eine helle Farbe hat.
Lass ein schönes, großes Glasgefäß mit reinem Wasser in der Küche stehen und trinke alle paar Stunden ein Glas. Wenn Dich der Geschmack nach nichts nicht begeistert (wie es bei mir der Fall ist), kannst Du einige Zitronenspritzer, Minze, Ingwer oder Gurke hinzufügen. Auch ein paar Tropfen Beerensaft machen es viel attraktiver, mehr erfrischende Flüssigkeit zu trinken.
10. Iss nach Saison
Der letzte Tipp für mehr Energie: Iss lokale Produkte, die gerade in Saison sind! Wenn Du zum Wochenmarkt gehst, sind viele Früchte und Gemüse vor weniger als 48 Stunden gepflückt worden. Sie mussten nicht wochenlang transportiert oder mit irgendwelchen Gasen besprüht werden. Je frischer die Produkte, desto mehr Nährstoffe und Lebensenergie enthalten sie und desto mehr hat Dein Körper davon.
Wenn Du noch andere gute Powertipps hast, schreibe sie in einem Kommentar! Wünsche Dir viel kreative Energie!
Victoria
Literatur:
- Rüdiger Dahlke: Das Geheimnis der Lebensenergie in unserer Nahrung
- VEBU
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