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Ständig Hunger durch gesunde Ernährung? Warum Rohkost nicht satt macht

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Es gibt Rohköstler, die eimerweise Obst und Gemüse essen und meinen nicht richtig satt zu werden. Warum scheint die Kochkost so satt zu machen? Sind es die vielen guten Nährstoffe in der gekochten Nahrung, die so sättigen? Die Antwort ist: nein. Natürlich nicht, denn Kochkost ist tot und kann unmöglich so viele Nährstoffe bieten wie Rohkost. Was ist es dann?

Wenn der Mensch eine große Portion von Wurst und Kartoffelsalat verspeist, ist das für den Organismus wie mit dem Baseballschläger eins auf den Kopf zu bekommen. All die Substanzen, die bei der Erhitzung entstanden sind, werden vom Magen und Darm aufgenommen. Danach dringen all diese Verwesungs- und Leichengifte und Karzinogene in Zellen, Blut und Lymphe ein und beginnen den Körper von innen zu zerstören. Auf Zellebene startet ein Rettungsprogramm. Es werden Stoffe ausgesondert, die den Menschen in einen narkoseähnlichen Zustand versetzen. Das zeigt sich dadurch, dass man sich immer nach einem deftigen, üppigen Mittagessen hinlegen möchte. Und während der Mensch sich ausruht, beginnen alle Systeme in seinem Körper die Gifte zu eliminieren. Dieser Zustand ist, was die meisten Menschen als Sättigungsgefühl kennen.

In den vielen Jahren mit übermäßigem Konsum toter und unnatürlicher Lebensmittel hat sich der Mensch angewöhnt, bis zur Überfüllung des Magens zu essen, bis sein Organismus den Baseballschläger rausholt, um den gestressten Verstand mit der Narkose zu beruhigen. Damit blockiert der Körper jeden Wunsch nach Essen. Das braucht der Körper, um so schnell wie möglich anzufangen, die Gifte zu neutralisieren und loszuwerden.

Bei der Rohkost-Ernährung ist es fast unmöglich so einen Zustand zu erreichen. Rohe leichte Lebensmittel erschweren nicht die Verdauung und es ist nicht einfach, diese gewöhnliche Schwere im Magen zu erreichen (es sei denn man hat viele Nüsse, Trockenfrüchte oder fettige, salzige vermischte Gourmet-Speisen gegessen). Deswegen können viele auf Rohkost-Ernährung nicht umsteigen, weil sie – wie es ihnen scheint – ständig Hunger haben, wobei es kein Hungergefühl, sondern ein unbekanntes und ungewöhnliches Leichtigkeits- und Reinheitsgefühl im Körper ist. Das Bedürfnis, ständig zu essen, sitzt im Kopf! Es ist nichts anderes als eine psychologische Abhängigkeit, eine Gewohnheit, die durch viele Jahre und Jahrzehnte angeeignet wurde.

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Warum werden aber Rohköstler, die auch schon eine Weile Rohkost essen, immer noch nicht satt oder kehren sogar zur Kochkost zurück?

Das kann mehrere Gründe haben:

Die 90%-Rohköstler

Es gibt Rohköstler, die nicht ganz ehrlich sind (manche geben es auch ehrlich zu), die noch nicht das Hintertürchen geschlossen haben.
Sie haben Ausreden wie: „Ich werde von der Rohkost zu dünn“, „ich habe im Winter nichts zu essen“, „ich bin dann nicht sozial und kann mit Freunden nicht vernünftig ausgehen“ und sonstiges. Es ist natürlich jedermanns Sache, doch viele fühlen sich ständig auf Entzug, auch wenn sie es vielleicht nicht zugeben möchten. Der Körper befindet sich ständig in Unruhe. 100% Rohkost ist einfacher als 90 %, da zu viel Energie durch das Hintertürchen entweicht.

Viel Essen macht viel Hunger

Es gibt Rohköstler, die ganze Eimer voll verdrücken – auch ich habe das früher gemacht. Wer viel isst, dem weitet sich der Magen und er braucht bei der nächsten Mahlzeit wieder so eine große Menge Essen, um sich gesättigt zu fühlen, denn das Sättigungsgefühl erscheint erst, wenn sich der Magen wieder genauso weit ausgedehnt hat. Um dieses Problem zu lösen, hilft es, ein paar Tage zu fasten, damit der Magen sich wieder zusammenzieht, oder, statt zu fasten, zumindest ein paar Tage kleinere Mahlzeiten zu essen!

Zu früh am Morgen essen

Die Ausscheidungsphase im Körper dauert bis 12 Uhr mittags. Wenn Du diese mit Essen unterbrichst, störst Du den Körper bei der Entgiftung und bringst die Verdauung durcheinander. (Mehr dazu erfährst Du hier)
Das führt dazu, dass Du den ganzen Tag mehr Hunger hast und mehr isst, als Du eigentlich brauchst. Darum macht es Sinn, das Frühstück so spät wie möglich zu essen. Flüssige Nahrung ist in Ordnung: ein frisch gepresster Saft, Zitronenwasser oder ein Grüner Smoothie.

Ich esse auf diese Weise seit einiger Zeit und ich habe morgens keinen Hunger mehr. Der Körper kommt mit ganz wenig Nahrung aus und ist effektiver. Alles was zu viel gegessen wird, wird zu Schleim und Schlacken und muss wieder ausgeschieden werden.

Verstopfter Darm

Je reiner der Körper und besonders der Darm, um so effizienter arbeitet er und Du brauchst nicht so viel essen, weil die Verdauung aus der kleineren Menge die maximale Menge an Nährstoffen verwerten kann. Du solltest Dich mit Deiner Darmreinigung bewusst beschäftigen: Fasten, Betonit & Flohsamenschalen und Einläufe sind gute Möglichkeiten.

Dem Körper fehlen bestimmte Nährstoffe aus der Nahrung

Als ich früher zu viel überzüchtetes Obst gegessen habe wie z.B. kernloses, konventionelles Supermarktobst, hatte ich nach einer halben bis ganzen Stunde wieder Hunger. Der Körper hat einfach nicht bekommen, was er brauchte – nur eine Fruchtzuckerbombe, jedoch keine Mineralstoffe, Enzyme, Aminosäuren usw. Die beste Möglichkeit, dem Körper mehr Nährstoffe zu geben, sind Wildkräuter (Löwenzahn, Brennnessel) oder als Behilfe grüne Blätter wie Spinat, Mangold, Sellerie.
Ich spüre es an mir: Je mehr Grün ich meiner Ernährung hinzufüge, desto weniger Heißhunger habe ich. Wenn ich Obst direkt vom Baum esse wie z.B. Feigen in Portugal oder ursprüngliche Obstsorten wie Wani (weiße Mango, Durian oder Soursop) in Asien, reicht mir eine kleinere Menge aus, um mich gesättigt zu fühlen, weil diese Früchte mehr Nährstoffe enthalten. Der Körper benötigt nicht nur Kalorien, sondern auch Nährstoffe! Supermarktobst als Grundnahrungsmittel ist nicht genug für eine optimale Ernährung.

Hunger ist oft ein Entgiftungssymptom

Ein bohrendes Gefühl im Magen, das zudem von anderen Zuständen wie Reizbarkeit, Schwäche, Frieren oder Kopfschmerzen begleitet wird, hat nichts mit einem echten Hungergefühl zu tun. Es handelt sich um eine Entgiftungserscheinung, der Du mit etwas Wasser, Ingwertee, einem Spaziergang an der frischen Luft, Atemmeditation und/oder Sport besser begegnest.

Ein knurrender Magen wird oft ebenfalls als Notwendigkeit interpretiert, Nahrung zu sich zu nehmen. Allerdings kommt dieses Knurren meist nicht aus dem Magen, sondern aus dem Dünndarm. In der Phase zwischen zwei Mahlzeiten setzen nach längerer Ruhephase reinigende Aktivitäten im Verdauungstrakt ein. Sie sind oft mit Geräuschen durch den Transport von Gasen und Flüssigkeiten durch das Verdauungssystem gekennzeichnet. Wenn Du dieses Symptom als Hunger verstehst und etwas isst, unterbrichst Du den Reinigungsprozess des Darmes.

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Wie Du dieser Sucht entkommen kannst

Der Anfang ist immer das Schwierigste. Du brauchst Willensstärke und Motivation, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Ich habe es geschafft und Du schaffst es auch!
Was gut hilft: Während des Übergangs zur Rohkost kannst Du etwas sündigen, also rohe Sachen essen, die Rohköstler nicht täglich essen, sondern nur ausnahmsweise. Um keinen Verzicht zu fühlen, dürfen es Gourmet-Rohkostspeisen sein, z.B. Rohkost-Kuchen, rohe Schokolade, Nicecream, Nusssaucen.

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Es ist außerdem wichtig, am Anfang der Transformation, das Hungergefühl zu kontrollieren, um den Kopf und die Verdauung an das neue Regime zu gewöhnen. Auf Snacks verzichten und sich mit anderen Sachen ablenken (Musik, Podcasts, inspirierende Bücher, spannende positive Unterhaltungen).

Diese rohen Lebensmittel sättigen gut und lange

  • Buchweizensprossen als Müsli, Topping für den Smoothie-Bowl, im Salat oder in der Rohkostsuppe
  • Gekeimte Erbsen zu den Gemüsegerichten oder im Salat
  • Rohköstliche Haferflocken
  • ein richtig leckerer, aromatischer Tee in der kalten Jahreszeit oder einfach so im Laufe des Tages als Ablenkung
  • Wildkräuter (Brennnessel, Löwenzahn, Giersch etc.) im Smoothie für die Nährstoffe
  • Avocado im Salat
  • Selbstgemachte sättigende zuckerfreie Schokolade oder Proteinbällchen
  • rohe Champignons
  • Nüsse als Sauce oder Snack
  • Spirulina* für Nährstoffe und die extra Portion Protein
  • gemahlene Leinsamen in den Pralinen oder im Salat
  • Leinsamen-Rohkostbrot
  • Flohsamenschalen im Smoothie
  • Hanfsamen* im Salat
  • Kürbiskerne

Fitness Rezept

Ein weiterer Grund, warum Du Dich nicht gesättigt fühlen könntest, ist, weil Deine Seele sich unwohl fühlt (das ist bei mir meistens der Fall). Dieser Aspekt blieb in diesem Artikel bisher unerwähnt, weil er unabhängig von der gewählten Ernährungsform ist. Viele sind sich bewusst, wann sie aus emotionalen Gründen essen, andere nicht. Wie Du emotionalen Hunger von echtem Hunger unterscheiden lernst und was du dagegen tun kannst, erfährst Du hier und hier.

Fazit

Das gewohnte Sättigungsgefühl von der Kochkost ist eigentlich ein Rettungsprogramm, das der Körper nach dem Essen startet, um sich von giftigen Substanzen zu erholen. Ein narkoseähnlicher Zustand, der ein wohliges Gefühl gibt. Bei der Rohkost bleibt dieses Gefühl aus. Stattdessen belebt ein Gefühl von Leichtigkeit den Körper und nur das Ausbleiben des gewohnten narkoseähnlichen Zustandes wird als Hunger interpretiert.

Natürlich kommt es vor, dass Du als Rohköstler tatsächlich nicht satt wirst. Dafür kann viele Gründe geben:

  • Vielleicht hast Du einen Kochkostanteil, der Dir Energie raubt.
  • Du isst zu viel und Dein Magen ist an viel Essen gewohnt.
  • Dein Tagesrhythmus ist darauf eingestellt, bereits morgens viel zu essen, und im Laufe des Tages verlangt Dein Körper nach mehr.
  • Dein Darm ist schlicht nicht in der Lage die aufgenommene Nahrung zu verwerten, da er einer Reinigung bedarf.
  • Deine Ernährung ist zu einseitig.

Wenn Du Dich von der Rohkost dennoch nicht richtig gesättigt fühlst, kann es hilfreich sein, am Anfang Gourmet-Rohkost zu essen, die Deinen Magen besser beschäftigt, wie z.B. Rohkost-Pizza. Darüber hinaus, achte auf eine mineralstoff- und nährstoffreiche Ernährung: Sprossen, Wildkräuter, viel Gemüse, ggf. rohveganes Proteinpulver.

Welches rohe Essen macht am besten satt? Teile Deine Erfahrungen in einem Kommentar!

Victoria

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