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Warum ich Bio Kleidung trage – und warum du es mir nachmachen wirst

toxische Kleidung

Seit ich meine Ernährung auf vegane Rohkost umgestellt habe, sind nach und nach auch in die anderen Lebensbereiche Veränderungen gekommen: Pflege, Kosmetik, Putzmittel, Beziehungen und auch Kleidung. Wenn man schon einmal dabei ist, sein Augenmerk auf eine gesunde Lebensweise zu richten, dann nimmt die Umstellung immer mehr und mehr Lebensbereiche in Anspruch. Ich möchte das Thema Bio Kleidung auf meinem Blog ansprechen, weil es zur Gesundheit und somit auch zur Schönheit gehört und für mich ein wichtiges Thema ist.

Wenn Du Kleidung aussuchst, denkst Du wahrscheinlich nicht über ihre giftigen Eigenschaften auf Dich, Deinen Körper und die Umwelt nach. Aber wusstest Du, dass die meisten Textilien, aus denen unsere Kleidung, Polster und Bettwäsche gemacht sind, stark mit Chemie behandelt worden sind? In diesem Artikel erfährst Du, wie Du Dich schützen kannst.

Jeden Tag und jede Nacht sind wir von Textilien umgeben: von Kleidung über Handtücher bis Möbel und Autositzen. Somit kannst Du durch die Auswahl Deiner Textilien Deine Gesundheit unterstützen und beeinträchtigen – je nachdem, wie Du Dich entscheidest.

Was stimmt nicht mit der Kleidung?

Die meisten Markenklamotten und Massenbekleidungsstücke werden in Asien und Ländern der Dritten Welt produziert. So wollen die europäischen und internationalen Markenhersteller mit ihren Produkten größtmöglichen Gewinn erwirtschaften. Doch bei der Herstellung von Gewebefasern und Bekleidung kommen in diesen Ländern Unmengen an giftigen Chemikalien zum Einsatz – ohne die geringste Gewerbeaufsicht! Das Wort Markenkleidung, das so vertrauenswürdig klingt, steht also nicht für einen Begriff, dem man ohne Weiteres vertrauen kann.

Was verbirgt sich in neuen Kleidern?

Kleidung besteht nicht nur aus Baumwolle, Viskose oder Rayon. Sie ist noch mit Hunderten von Tuningsubstanzen beladen – einem Cocktail aus verschiedenen Chemikalien. Besonders spannend daran ist, dass sie oft mehr als ein Fünftel des Gewichts des Kleidungsstückes ausmachen. Wenn das Etikett einer Hose wie bei Shampoo oder Keksen genau aufzählen müsste, was alles drin ist, dann müsste man jedem Textil eine lange Liste beilegen.

Chemiefaser

Diese Chemikaliencocktails sollen für Comfort und Ästhetik sorgen. Damit die Sachen immer glatt und weich sind, durch Sonnenlicht und zahlreiches Waschen nicht zerstört werden, die Regentropfen abweisen und das Weiß lang strahlt.

Nachdem die Kleidungsstücke fertig sind, werden sie oft mit Formaldehyd bearbeitet, damit sie nach dem Transport in Form bleiben und nicht knittern. Besonders bei perfekt aussehenden Markenklamotten, die in Asien hergestellt worden sind, wird der Grenzwert von Formaldehyd um das bis zu 500-Fache des erlaubten Wertes überschritten. Dabei ist Formaldehyd nach EG-Verordnung als karzinogen eingestuft.

Synthetische Kleidung

Die technologischen Fortschritte der Textilindustrie können unser Leben einfacher machen, aber was sind die Nebenkosten? Chemisch behandelte synthetische oder auch natürliche Kleidung ist eine ergiebige Quelle an Toxinen, die Gesundheit und die Umwelt nachteilig beeinflussen. Sie geben ihr ganzes Leben lang vom Kauf bis zur Entsorgung giftige Substanzen ab, besonders bei starker Erwärmung.

Ich hatte immer schon ein komisches Gefühl beim Tragen synthetischer Kleidung: Sie fühlte sich ziemlich unangenehm auf der Haut an und es entwickelte sich darin schnell ein übler Geruch. Nach einem Vortrag von Brian Clement über synthetische Stoffe war ich mir sicher, dass ich keine Kleidung aus Kunstfaser mehr kaufen und die meisten synthetischen Kleidungsstücke wegwerfen würde. Am Folgetag entsorgte ich rigoros drei gelbe Säcke Kleidung und habe es nie bereut.

Außer Allergien und Hautreizungen vergiften die Chemikalien in der Kleidung langfristig, denn sie sammeln sich im Körper an. Leider werden auch Handtücher und Bettwäsche mit synthetischem Faseranteil nicht von Formaldehyd und anderen Chemikalien verschont. Man wird also, auch wenn man gerade keine Kleidung trägt, nicht den Chemikalien ausweichen können.

polyacryl

Hier ist eine kurze Liste von Textilien, die man vermeiden sollte:

1. Polyester ist der schlimmste Stoff, den Du kaufen kannst. Es ist hergestellt aus synthetischen Polymeren: PET – das gleiche Material, aus denen Plastikflaschen sind. Polyester ist reißfest, knitterfrei und nimmt nur wenig Wasser auf, deswegen wird es vor allem für Sportkleidung eingesetzt. Jedoch gerade beim Sport sind enge Synthetikklamotten sehr toxisch, denn beim Schwitzen öffnen sich die Poren besonders weit und die toxischen Stoffe dringen ein.

2. Acryl oder Polyacryl wird ebenfalls chemisch hergestellt und ist der synthetische Pedant zu Wolle. Es ist warm, weich und ziemlich knitterfrei, doch seine Produktion ist hochtoxisch.

3. Rayon ist eine synthetisch hergestellte Faser, die für einen Großteil unserer Kleidung verwendet wird. Sie ist recycelter Holzstoff, der ganz lange mit Chemikalien wie Ammoniak, Aceton und Schwefelsäure behandelt werden muss, um gewöhnliches Waschen und Tragen zu überstehen.

4. Acetate und Triacetate sind aus Holzfasern (Zellulose) hergestellt und werden umfangreichen chemischen Prozessen unterworfen, um das Endprodukt herzustellen.

5. Nylon ist aus Erdöl hergestellt und erhält eine dauerhafte Schlussbehandlung, die sehr schädlich ist.

6. Alles, was antistatisch, bügelfrei, knitterarm, flammen- oder mottenresistent ist. Die Bezeichnungen knitterarm und bügelfrei sind Warnhinweise auf karzinogene Chemikalien wie PFC. (Das Teflon in Pfannen ist ein PFC).

7. Farben. Um ein Kleidungsstück zu färben, wird normalerweise ein reichhaltiger Cocktail aus verschiedenen Falben benutzt. In einem schwarzen BH stecken oft über 400 giftige Chemikalien. Besonders bei Synthetikfasern werden spezielle Farben eingesetzt, die nicht in den Stoff übergehen und somit keine dauerhafte Verbindung mit ihm eingehen.

Sie werden in dem Stoff eingelagert und im Laufe der Tragezeit beständig auf die Haut übertragen. Sie können Allergien, Vergiftungen und Ekzeme auslösen. Besonders giftig sind schwarze, blaue und rote synthetische Stoffe. Bei stark gefärbten Stoffen macht die Farbe bis zu 2,5  % des Gesamtgewichts aus. Pastellfarbene Textilien hingegen enthalten dagegen nur 0,1  % Farbe. Baumwollsachen, die beim Waschen ihre Farbe behalten, sind auch bei bunten und starken Farben problemlos.

Detox Kur

Enge Kleidung kann ungesund sein

Was ist, wenn alles, was Du über BHs wusstest, nicht stimmt? Kannst Du Deine eingefahrenen Denkweisen und Gewohnheiten hinterfragen? Und – was viel wichtiger ist – die notwendigen Veränderungen herbeiführen, die Deine Gesundheit verbessern und schützen werden? Ist es überhaupt notwendig und gesund, Deine Brüste in ein enges synthetisches Konstrukt mit Metallstäben zu tragen? Dr. Elizabeth Vaughan hat eine Verbindung zwischen Zysten an der Brust und das Tragen von BHs gefunden. Sie behandelte mehr als hundert Frauen, die nach einer Lymphknoten-Biopsie aufgehört haben, einen BH zu tragen. Nach einem halben Jahr waren ihre Brustknoten kleiner und weicher geworden und es waren keine neuen entstanden sind. Du musst kein Sherlock Holmes sein, um die Verbindung zwischen Brustproblemen, und synthetischen, toxisch gefärbten, engen BHs herzustellen (chemische Deos kommen auch noch hinzu, dazu hier mehr).

Wenn Du, aus welchen Gründen auch immer, auf Kunstfasern nicht verzichten willst, kannst Du durch die Weite des Kleidungsstücks den toxischen Einfluss minimieren. Wenn ein heißer Tag bevorsteht, trage weite Kleidung – so verringerst Du den Hautkontakt.

Bio Kleidung und natürliche Stoffe

Die Fasern aus tierischen Teilen, Leder und Pelz passen nicht in meine vegane Lebensweise. Ich habe zwar noch einige teure Sachen aus Seide, Angora und Leder und werde sie weiterhin tragen, aber ich werde keine neuen mehr anschaffen. Dank neuen Technologien im Textilbereich sollte es eigentlich keine Ausrede mehr geben. Pelz und Leder sind absolut last season!

Verwende Bio-Baumwolle, Leinen, Hanffasern, Bambus und Modalfasern!

Leider werden auch bei Baumwollkulturen viele Pflanzenschutzmittel verwendet, die (nicht nur) für die Gesundheit der Bauern schädlich sind.

Bevor die Baumwolle auf Reisen geht, wird sie mit Antifaul-Mitteln behandelt – unter anderem mit Dioxinen und Furanen, die zu schweren Vergiftungen und Langzeitschäden führen können.

Bambus und Modalfasern brauchen viele chemischen Behandlungen, um zu geschmeidigen Fasern zu werden.

Was tun?

Wenn Du auf Chemie sensibel reagierst oder Du möchtest Dich einfach mit gesunden Textilien umgeben, sind hier Deine Optionen:

Beachte, dass ALLE Textilen, inklusive Bio-Textilien, an irgendeinem Punkt der Produktion mit Chemikalien behandelt werden. Dennoch sind einige deutlich besser als andere. Schaue nach natürlichen Stoffen wie Baumwolle, Leinen und Hanf. (Seide, Wolle und Cashmere zähle ich hier nicht auf, da ich nur vegane Kleidung neu kaufe.)

Wenn Du kannst, kaufe und nutze als erstes Bio-Haustextilien* und Bio Kleidung und Unterwäsche. Ich trage schon seit Jahren diese Sport Kleidung* (mit dem Code „Victoria15“ bekommst Du 15% Rabatt) und diese Unterwüsche*. Sie sind nachhaltig und fair produziert, ohne Chemie und langlebig. Solche scheinen zwar oft überteuert zu sein, aber die Qualität der Rohstoffe ist hervorragend und die Fäden sind zu wunderschönen Textilien gewoben, die weich und gleichzeitig stark sind und wenig chemischen Einsatz brauchen. Sie dienen Dir jahrelang und sind daher ein weiser Kauf.

Denke daran, die chemische Reinigung zu vermeiden. Die meisten normalen Textilreinigungen verwenden Tetrachlorethan (PER), das als krebserzeugender, erbgutverändernder und fortpflanzungsgefährdender Stoff eingestuft wird. Falls nötig, gib Deine Kleidung in Reinigungsbetriebe, die auf den Einsatz dieses Stoffes verzichten. Mittlerweile gibt es in vielen großen Städten Öko-Textilreinigungen, die schadstoffarme Reinigungsmittel einsetzen.

Kauf am besten Textilien, die gründlich gewaschen werden können und wasche sie mit ökologischen Waschmitteln wie z.B. Ecover*. Es gibt sie auch bei Budni und in Bio-Supermärkten.

toxische Kleidung

Zusammenfassung: 10 Tipps, um toxische Stoffe bei der Kleidung zu vermeiden

1. Wasche vor dem ersten Tragen immer Deine neue Kleidung!

2. Trage Naturstoffe (Baumwolle, Leinen) statt Synthetik, besonders bei Sport, Unterwäsche und Sommersachen.

3. Weniger gefärbte Sachen sind weniger schädlich, z.B. Pastellfarben.

4. Lies die Etiketten in den Kleidungsstücken und meide synthetische Materialien wie Rayon, Nylon, Polyester, Acryl, Acetat oder Triacetat so weit wie möglich!

5. Vermeide auch bügelfreie bzw. knitterarme Teile!

6. Meide die chemische Reinigung, bei der Chlorethen zum Einsatz kommt! Es gibt genügend Betriebe, die darauf verzichten.

7. Kauf Bio-Kleidung aus natürlichen Stoffen, die gute Qualität hat und langlebig ist! So vermeidest Du neue Gifte und Überkonsum.

8. Schaue gelegentlich bei Second-Hand-Läden vorbei, falls Du etwas brauchst! Manchmal findest Du dort stilvolle Kleidung, die günstig ist.

9. Als Faustregel: Je weiter die Kleidung, je weniger Farbe und je natürlicher die Faser, desto niedriger das Giftniveau.

10. Wasche Deine Kleidung mit einem Öko-Waschmittel! Verzichte auf  Trocknertücher, die Duft spenden und eine elektrostatische Aufladung verhindern sollen.

Bio Kleidung: Fazit

Unsere Kleidung steht 24 Stunden, 7 Tage die Woche in Kontakt mit unserer Haut, unserem größten Organ. Daher soll sie ihre Funktionen nicht stören und den Körper nicht mit Giftstoffen belasten.

Fange langsam an. Wenn Du noch nicht alle Sachen durch Bio-Kleidung ersetzen kannst, starte zuerst mit Unterwäsche, Socken und Bettwäsche. Und danach wähle die restliche Kleidung aus Bio-Stoffen, Stück für Stück.

Biologische Lebensmittel, sauberes Wasser, chemiefreie Pflege und Öko-Textilien können zusammen arbeiten, um Deine Gesundheit und Dein Wohlbefinden zu stärken. Das Einwirken von Giften zu reduzieren, scheint manchmal eine hoffnungslose und anstrengende Aufgabe zu sein, aber so ist es bei jeder Veränderung im Leben. Jede große Veränderung beginnt mit Deinen kleinen persönlichen Veränderungen. Denke daran: Indem Du Dein Leben änderst, änderst Du die Welt.

Victoria

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Quellen:

1. Umweltberatung.at

2. Brian Clement: Killer Clothes

3. Welt.de

4. Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008.

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